Meine Tochter lernt gerade als Hobby Japanisch und deshalb dachte ich mir, dass ein kleines Stiftemäppchen, auf dem auf japanisch „Stiftemäppchen“ steht, eine witzige Geschenkidee wäre.
Und als dann mit der Post die Reißverschlüsse von Snaply und die neuen Posca-Stifte ankamen, wollte ich beides auch gerne sofort an einem Miniprojekt ausprobieren.
Die Posca-Stifte haften auf vielen Materialien, auch auf Textilien und sollen nach Fixieren mit dem Bügeleisen waschecht werden. (Ich selbst hab’s noch nicht probiert.)
Fertigen der Außenseite
Ich habe im Online-Wörterbuch (jisho.org) nachgeschaut, was Mäppchen auf japanisch heißt. ( Wobei Jisho nur Englisch kann, das heißt, zuerst musste ich Leo.org fragen, was denn Stiftemäppchen auf Englisch heißt.)
Dann habe ich mir die Zeichen vergrößert. Damit ich die Zeichen leichter übertragen kann, habe ich mit der Lochzange kleine Löcher an strategischen Stellen gemacht. Ich habe dann mein Muster aufgelegt und durch die Löcher kleine Punkte aufgemalt, die ich dann erst mit einem dünnen und dann mit einem dickeren Stift nachgezogen habe.
Am Schluss habe ich das Werkstück von hinten gebügelt. Da ich Kunstleder verwendet habe, kann ich nicht wie angegeben auf höchster Stufe bügeln. Ich habe deshalb mit Restestücken ausprobiert, wie heiß und wie lange ich das Kunstleder von hinten bügeln kann, ohne es zu zerstören. Das hat dann tatsächlich die Abriebfestigkeit der Schrift verbessert. Ich glaube, waschen würde ich das Mäppchen lieber nicht.
Einzelteile für das Stiftemäppchen
- je zwei unterschiedlich farbige Stoffstücke für die zwei Außenseiten
- die beiden Stoffteile für das Innenfutter (gleichgroß wie die Außenteile)
- den Reißverschluß (ca. 10cm länger, als das Täschchen)
- den Zipper
- zwei kleine Lederstückchen für das Zipperende
Fertigung
Die Fertigung des Mäppchens zeige ich hier relativ schnell. Unter Mäppchen mit Außenliegendem Reißverschluss, Variante 4 kannst du dir eine ausführlichere Beschreibung dieser Fertigungsart durchlesen.
Nach dem Zusammennähen der schwarzen und weißen Außenteile, habe ich diese Naht noch knappkantig abgesteppt.
Den Reißverschluss stecke ich mir rechts auf rechts auf die Außenteile. Der Reißverschluss verläuft bis 2,5 cm vor dem Rand gerade, danach läuft er auf einer Seite nach oben weg und auf der anderen Seite nach unten.
Wenn der Reißverschluss am Außenstoff festgenäht ist, lege ich den Innenstoff, rechts auf rechts, darauf und nähe ihn (genau auf der schon vorhandenen Naht) ebenfalls fest.
Jetzt habe ich zwei Teile, bei denen jeweils ein Außenteil mit einem Innenteil verbunden ist.
Diese beiden Teile lege ich nun so aufeinander, dass die beiden Außenteile und die beiden Innenteile, rechts auf rechts, aufeinander liegen.
Normalerweise würde ich jetzt rundum nähen, beginnend an der Wendeöffnung im Innenstoff, rundum, bis ich auf der anderen Seite der Wendeöffnung ankomme.
In diesem Fall jedoch nähe mit weißem Faden nur bis zur Schwarz-Weiß-Grenze und wechsle dort jeweils den Faden, weil ich den schwarzen Teil mit schwarzem Faden nähen will.
Auf diesem Bild ist die weiße Seite und das Innenfutter schon zusammen genäht. Im Innenfutter sind auch schon die Ecken abgenäht.
Der schwarze Teil muss noch genäht werden. Auch dort werden die Ecken abgenäht.
Nun kann durch die Wendeöffnung gewendet werden, danach kann sie geschlossen werden.
Entlang des Reißverschlusses steppe ich noch knappkantig ab.
Dann wird noch der Zipper eingefädelt und das Zipperende hergestellt.
Und einen Baumler für den Zipper habe ich auch noch gewickelt.
… und fertig
Ich bin nicht ganz zufrieden.
Die Schrift auf dem schwarzen Teil ist mir zu weit unten. Ich hatte die eigentlich mittig anbringen wollen und habe dann beim Fertigen gar nicht mehr dran gedacht, dass ja durch das Ecken abnähen noch ein Teil des Schwarzen im Boden verschwindet.
Und außerdem nehme ich nächstes Mal einen Stoff, den ich auf höchster Stufe bügeln und richtig fixieren kann.
Aber für einen spontanen ersten Versuch, bin ich jetzt trotzdem zufrieden.
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